Weltweit leiden Millionen Menschen an Inkontinenz. Die Dunkelziffer ist hoch. Denn viele wissen entweder nicht von ihrer Erkrankung oder möchten nicht darüber sprechen. Bekannt ist: Allein in Europa sind 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung betroffen. Die Folgen einer unbehandelten Inkontinenz sind oft gravierend. Betroffene verheimlichen ihre Erkrankung, verstecken sich immer mehr zuhause. Sie schränken sich häufig stark ein, ob bei sozialen Kontakten, im Berufsleben, beim Sport oder bei Freizeitunternehmungen. Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie Dr. med. Sven Hansen sowie die Chefärztinnen der Urologie Dr. med. Maryam Mirza Tabatabaei und Dr. med. Melanie Homburger erklären: „Die Betroffenen isolieren sich häufig, weil sie Sorge haben, unterwegs plötzlich die Kontrolle über ihren Darm oder die Harnblase zu verlieren. Die Angst ist ständig gegenwärtig und kann das gesamte Leben und die Lebensqualität der Betroffenen einschränken. Folgen wie soziale Isolation, Depression und viele weitere psychische Probleme sind möglich. Auch Partnerschaften können beeinträchtigt sein, da Betroffene Intimität oft meiden.“
Ein Gespräch kann Lebensqualität zurückbringen
Der wichtigste Schritt für Betroffene ist, den Mut zu fassen, sich medizinische Hilfe zu suchen. Das Gespräch mit dem Hausarzt oder der Hausärztin ist wichtig, weil Betroffene oft erst dort erfahren, dass ihnen wirklich geholfen werden kann. Denn die gute Nachricht ist: es gibt verschiedene Therapien, die vollumfassend im Hospital Kempen angeboten werden, um eine Inkontinenz zu behandeln. Die Bandbreite reicht von Physiotherapie mit dem Fokus auf Beckenbodentraining, über eine medikamentöse Therapie bis hin zu operativen Eingriffen und Implantaten. Insbesondere wenn Medikamente und andere Therapiemöglichkeiten den Betroffenen keine Linderung bringen, kann ein sogenannter Darm- und Beckenbodenschrittmacher zum Einsatz kommen. Vielen Patient:innen hilft bereits das Wissen um Therapiemöglichkeiten, sich weniger isoliert zu fühlen. Außerdem kann durch eine erfolgreiche Behandlung Lebensqualität zurückgewonnen werden.
Betroffene können sich in den Sprechstunden der Allgemein- und Viszeralchirurgie, sowie in denen der Urologie persönlich und ungestört beraten lassen:
Sekretariat Allgemein- und Viszeralchirurgie:
T 02152 142-560
chirurgie-kem@artemed.de
Sekretariat der Urologie:
T 02152 142-265
urologie-kem@artemed.de